#frauenerzählen – Die Nähmaschine

null

Foto: Fatemeh

Die Nähmaschine

von Fatemeh

Ich heiße Fatemeh und bin 50 Jahre alt. Ich bin eine kurdische Frau. Ich und meine Kinder leben seit sieben Jahren in Österreich.

Leider habe ich vor drei Jahren ein Bein verloren und jetzt suche ich einen Job für mich. Aber bis jetzt habe ich noch keinen Job gefunden. Weil ich nicht alles kann, brauche ich einen leichteren Job.

Ich und meine Kinder hatten ein hartes Leben und ich hoffe, dass meine Kinder von nun an ein besseres Leben haben werden.

Im Alter von neun Jahren interessierte ich mich sehr für das Nähen. Eines Tages verließen meine Mutter und meine ältere Schwester das Haus und ich bin sofort zur Nähmaschine meiner Mutter gerannt. Ich begann, kleine Kleidungsstücke damit zu nähen.

Und ein anderes Mal, als sie nicht zu Hause waren, ging ich zum Kleiderschrank meiner älteren Schwester, nahm eines ihrer Kleider und zerschnitt es. Ich wollte für meine kleine Schwester daraus etwas nähen. Als sie wieder zurückkamen, versteckte ich es und meine Schwester bemerkte es nicht.

Ein paar Tage vergingen und meine Schwester suchte nach ihrem Kleid. Sie fragte mich, ob ich es gesehen habe. Ich sagte, dass ich es nicht gesehen habe. Nach einiger Zeit erzählte ich meiner Mutter die Wahrheit. Sie rastete aus, aber ich bat sie, dass sie meiner Schwester sagt, dass sie es gemacht hat. Später ging sie einkaufen und kaufte ihr ein neues Kleid.

Wir hatten keinen Tisch zu Hause, deshalb musste meine Mutter immer am Boden nähen. Von Tag zu Tag interessierte ich mich mehr für das Nähen und so kaufte ich mir eine große Nähmaschine.

Danach begann ich zu Hause zu arbeiten. Ich sah, dass ich jeden Tag besser wurde. Nach einigen Jahren war ich schon erfolgreicher und ich kaufte mir noch drei weitere Nähmaschinen. Ich nähte auch Kleidung mit Perlen. Ich war sehr, sehr glücklich.

Später hatte ich drei Mitarbeiterinnen, die mir halfen, weil ich viele Kundinnen hatte und ich schaffte es nicht mehr alleine. Ich möchte gerne arbeiten und auf meinen eigenen Beinen stehen. Und ich möchte gerne meinen Nähberuf behalten.

Ich bin sehr froh, dass ich Eva kennengelernt habe und ich wünsche ihr Gesundheit und hoffe, dass sie immer glücklich ist.